Lernmethoden
Wie Kinder lernen, zu lernen
Lernmethoden gibt es wie Sand am Meer: Karteikarten, Lernpläne oder Gruppenarbeit. Doch jedes Kind ist individuell und kann sich Informationen auf seine ganz eigene Art merken. Welche Methode sich für welches Kind geeignet.
Die Annahme, dass alle Kinder nur gut lernen können, wenn sie still vor ihrem Schreibtisch sitzen und in Büchern lesen, ist veraltet. Informationen, die nur durch das Lesen aufgenommen werden, landen bei den meisten Menschen nur im Kurzzeitgedächtnis und werden dort für einige Stunden oder auch Tage gespeichert. Anschließend werden nur die wichtigsten Informationen in das Langzeitgedächtnis verschoben. Üben Kinder auf diese Weise für eine Arbeit, sind die meisten Fakten am nächsten oder übernächsten Tag noch abrufbar und die Aufgaben können gelöst werden. Da die Lernpläne jedoch aufeinander aufbauen, muss bereits Gelerntes auch später noch präsent sein.
Zuerst einmal muss herausgefunden werden, auf welchem Gebiet das Kind talentiert ist. Dafür eignet sich bereits eine einfache Frage wie: An was erinnerst du dich, wenn du an deinen letzten Geburtstag denkst? Hat die Antwort etwas mit Gesprächen, Gegenständen oder dem Ablauf zu tun, kann man bereits erkennen, wo die Stärken des Gedächtnisses liegen.
Mind Maps, Karteikarten, Poster – visuelle Lernmethoden
Für Kinde mit fotografischem Gedächtnis eignet sich das Lernen mit schriftlichen Arbeitsmitteln. Nach dem Lesen der Bücher ist es hilfreich, Karteikarten anzulegen und Fragen sowie Antworten auf Vorder- und Rückseite zu schreiben. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Mind Maps, wobei das Hauptstichwort in der Mitte des Blattes steht und Äste mit weiteren Begriffen davon abgehen. So wird der Lernstoff übersichtlich dargestellt und die Beziehungen der Themengebiete prägen sich schnell ein. Auch Lern-Poster sind eine interessante Alternative: Hierbei werden die Kernsätze aufgeschrieben und an der Wand platziert.
Auditives Lernen mit Kassetten und Musik
Einige Kinder können sich an etwas Gesprochenes besser erinnern als an Texte. In diesem Fall können die Lerninhalte auf Kassette aufgenommen und jederzeit abgehört werden. Das Lernen mit Musik im Hintergrund ist noch etwas umstritten. Das Gehirn muss die gehörten Lieder und das Gelesene gleichzeitig verarbeiten und wird mehr beansprucht. Andererseits gibt es viele Kinder, die sich Eselsbrücken bauen, indem sie die Musik und das Gelesene in Verbindung bringen.
Zusammen lernen als Gruppen-Lernmethode
Um Kindern das Lernen zu erleichtern, hilft es kleine Lerngruppen zu arrangieren. Gemeinsam können sie sich Aufgaben abfragen und sich Zusammenhänge erklären. Oft fällt es Kindern leichter, etwas von Freunden zu erfahren, als von Autoritätspersonen. Im Vorwege sollten sich Eltern kleine Denkspiele überlegen, um den Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass Lernen Spaß macht.