« zur Startseite

Waldorf-Pädagogik

Zwischen Gartenbau und Eurythmie – die Waldorf-Pädagogik

„Das  Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen“ ist ein Leitsatz von Rudolf Steiner – Begründer der Anthroposophie und der Waldorf-Pädagogik.

schulen-vergleich, schulwahl, Betreuungsangebot und Ausstattung

Zusammen mit Erich Molt, dem Besitzer der Waldorf Astoria Zigarettenfabrik, hat er die erste Waldorfschule eröffnet. Die Schüler einer Waldorfschule müssen keine besonderen oder exklusiven Begabungen mitbringen. In Waldorfschulen wird gemalt und gezeichnet, plastiziert und gebildhauert, gestrickt und genäht, gesägt und gehämmert, wobei es nicht um das Ergebnis geht, sondern um den Prozess. Die Waldorf-Pädagogik spricht alle kreativen, künstlerischen, praktischen und sozialen Fähigkeiten der Schüler an.

Allerdings sind die Waldorfschulen auf Elternbeiträge angewiesen. Da aus staatlichen Quellen geringere Summen fließen als bei öffentlichen Schulen, brauchen die privaten Waldorfschulen Gelder, um den Schulbetrieb zu gewährleisten. In einem Elterngespräch wird sodann festgelegt, wie hoch der jeweilige Beitrag ausfällt. Er richtet sich nach den schulbetrieblichen Notwendigkeiten und den finanziellen Möglichkeiten der Familie.

Klassenstärke in der Waldorfschule

In Waldorfschulen können die Klassen bis zu 38 Schüler groß sein. Das liegt daran, dass in vielen Fächern die Schüler in Gruppen aufgeteilt werden. Die Schüler sollen sich so untereinander helfen: Die Schlechteren lernen von den Besseren. In den Waldorfklassen kommen viele unterschiedliche Persönlichkeiten und Temperamente zusammen. In dieser sozialen Gemeinschaft bleiben die Waldorfschüler zwölf Schuljahre zusammen und profitieren so voneinander.

Schüler-Lehrer-Verhältnis an der Waldorfschule

In der Unterstufe herrscht das Prinzip der „liebevollen Autorität“: Die Kinder suchen ihre Grenzen und erfahren sie in Form des Lehrers. Im Laufe der Schulzeit passt sich dieses Verhältnis dem Entwicklungsstand des Heranwachsenden an. Da die Waldorfschüler in den ersten acht Schuljahren von möglichst ein und demselben Klassenlehrer im Hauptunterricht begleitet werden, entsteht in der Gemeinschaft ein Gefühl von Beständigkeit und Rhythmus. So können sich die Kinder frei und gesund entwickeln.

Unterricht an der Waldorfschule

In der Unter- und Mittelstufe der Waldorfschulen werden keine Noten verteilt. Die Waldorflehrer kontrollieren jedoch die Arbeiten und formulieren individuelle Beurteilungen. Die Zeugnisse der Waldorfschule kommen dementsprechend auch ohne Noten aus und enthalten Informationen zu der Entwicklung und den Fortschritten der Persönlichkeit und des Lernstandes. Die Waldorf-Pädagogik richtet sich nach den Entwicklungsphasen des Kindes, wobei in einer Waldorfschule niemand sitzbleiben kann. Leistungsdruck entfällt.

Der Hauptunterricht bezeichnet die ersten beiden Schulstunden, die über mehrere Wochen ein bestimmtes Themengebiet / Fach zum Inhalt haben. Dies wird auch als Epochenunterricht bezeichnet: Die Schüler lernen so intensiv ein Fachgebiet kennen. In sogenannten Übstunden werden diese Themen kontinuierlich behandelt, auch wenn der Epochenunterricht sich schon einem anderen Thema gewidmet hat. Nach dem Hauptunterricht am Morgen übernehmen die Fachlehrer den Unterricht in Musik, Religion, Fremdsprachen, Sport, Eurythmie (Bewegungskunst) und den handwerklichen Fächern.

Abschluss der Waldorfschule

Schüler einer Waldorfschule verlassen Waldorfschule mit dem Waldorfschulabschluss nach der zwölften Klasse. Danach können sich die Schüler in einem 13. Jahr der Waldorfschule auf das staatliche Abitur vorbereiten, das in einer Externenprüfung abgenommen wird. In den einzelnen Bundesländern gelten unterschiedliche Bestimmungen darüber, ob der Realschul- oder Hauptschulabschluss vergeben wird.

Ähnliche Themen

News und Aktuelles

Weitere News im Archiv »

Schule des Monats

Ort: Hamburg

Bundesland: Hamburg

Schulart: Gymnasium

Besonderheiten: Ganztagsschule mit handlungsorientiertem und fächerübergreifendem Unterricht, EU-Projekte und Berufsorientierung