Österreich macht’s vor: Initiative fordert moderne Sexualerziehung an Schulen
Österreich macht’s vor: Initiative fordert moderne Sexualerziehung an Schulen
Im Rahmen einer Medienaktion stellen Jugendorganisationen eine Initiative für eine neue und moderne Sexualerziehung vor. „Ficken!? Endlich Klartext reden“ lautet der provokante Titel. Doch was steckt dahinter?
Am 10.10.2009 präsentierten die "Sozialistische Jugend Österreichs" und die "Aktion Kritischer SchülerInnen" am Wiener Stephansdom die Initiative und fordern einen moderneren Sexualkundeunterricht. Die Kundgebung lief unter dem unmissverständlichen Titel „Ficken!? Endlich Klartext reden“. Die Schüler bauten ein mobiles Klassenzimmer und überdimensionale Genitalien aus Pappmaché auf und schrieben ihr Motto groß an die Tafel. Die Forderung der Schüler lautet, einen verpflichtenden Sexualkundeunterricht an den Schulen einzuführen, der von externen und speziell geschulten Trainern durchgeführt wird.
Wie gut ist die Aufklärung heute wirklich?
Die meisten Jugendlichen bezeichnen sich als sehr aufgeklärt, doch Studien belegen, dass es ein enormes Wissensdefizit gibt, welches auch aus dem Mangel an öffentlicher Aufklärung resultiere, so der Vorsitzende der Sozialistischen Jugend. Momentan kennen die Schüler an Österreichs Schulen eine „Frontalsexualkunde“, der kaum Raum für Fragen und individuelle Probleme und Ängste lässt.
Was junge Leute heutzutage brauchen sind umfassende Informationen, anstatt weiterhin das Diktat „Kein Sex vor der Ehe“ zu proklamieren. Nur so können sie selbstbewusst und verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität umgehen. Denn die Quellen der heutigen Jugend sind vielfach Internetseiten pornografischer Natur und führen eher zu einer Scheinaufklärung denn zu fundiertem Wissen. Daher sollte der Staat seine Verantwortung innerhalb der Aufklärung der Jugendlichen wahrnehmen und sie als festen Bestandteil im Bildungssystem integrieren, so die Initiatoren.