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Deichtorhallen öffnen mutig ihre Pforten für engagiertes Kunstprojekt: MUT

Deichtorhallen öffnen mutig ihre Pforten für engagiertes Kunstprojekt: MUT

 

MUT – das heißt, anders zu sein, anders zu denken, anders zu handeln. Getreu dem Motto des Kunstprojektes, vom Verein Werte erleben e.V. initiiert, wagen die Deichtorhallen erstmalig, jungen Schülern ihre Fläche zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre eigenen Kunstwerke der Öffentlichkeit zeigen können.

Fast genau vor einem Jahr, nämlich am 6. Februar 2008, fand das erste Treffen zwischen den Deichtorhallen und Werte erleben e.V. statt, berichtet Corinna Lampadius, Vorstandsvorsitzende des Vereins. Sie habe bei den Deichtorhallen angefragt, ob man bereit wäre, mit ihnen an einem neuen Projekt zusammen zu arbeiten. Das Interesse seitens der Deichtorhallen war sofort geweckt: Man wollte etwas Großes machen. Und so werden nun die Werke für eine Woche lang dort ausgestellt, wo gerade noch die Arbeiten von Stephan Balkenhol zu betrachten waren.

MUT – ein Kunstprojekt ist ein Zusammenarbeit von Werte erleben e.V., den Deichtorhallen, gestaltBildung e.V. und dem Hamburg Airport. MUT verfolgt(e) das Ziel, die Kreativität der Jugendlichen zu fördern und sie mit künstlerischen Fragestellungen zu konfrontieren. Jede der beteiligten Institutionen hatte dafür ähnlich, teilweise unterschiedliche Beweggründe.

Von der Idee...

Corinna Lampadius (Werte erleben e.V.) betont das gemeinschaftliche und unmittelbare Erleben der Jugendlichen. Künstlerische Werte werden ohne den „mahnenden Zeigefinger“ vermittelt und erfahrbar. Im Vordergrund stehe der Prozess und nicht allein das ausgestellte Endprodukt.

Dr. Robert Fleck (Deichtorhallen Hamburg) sieht in MUT eine Möglichkeit für eine Altersklasse, die seltener in der Museumspädagogik beachtet wird, mit Kunst in Kontakt zu kommen.

Ausschlaggebend für MUT war auch die Idee des Skizzenbuches des gestaltBildung e.V. Schon 2007 wurden in Wiesbaden 1000 Skizzenbücher mit dem Titel ‚unliniert‘ an Schüler ab der elften Klassenstufe verteilt. Damit konnten und sollten sie ihre Wahrnehmung verfeinern und einen kreativen Findungsprozess einleiten. Werte erleben e.V. hat dies aufgegriffen und ebenfalls an alle 80 Schüler ein Skizzenbuch mit dem Titel ‚unzensiert‘ verteilt.

Rolf Mehnert von gestaltBildung e.V. erklärt, dass die Skizzenbuch-Idee mit den PISA-Ergebnissen entstanden ist, mit dem Gedanken, Schülern den Raum und die Möglichkeit zu geben, ihre Kreativität und ihre Gestaltungsgrundlagen zu fördern und zu entwickeln.

Vierter im Bunde ist der Airport Hamburg: Matthias Quaritsch erklärt dazu, dass der Flughafen, ein Stadtflughafen, schon immer eng mit dem Stadtteil Fuhlsbüttel in Verbindung stand und sich schon immer vor Ort engagierte. So wurde dem Kunstprojekt und seinen Beteiligten kurzerhand für ein halbes Jahr die 400 Quadratmeter große Fläche des Tango Terminals zur Verfügung gestellt.

... zum Ziel

Hier nun haben die rund 80 Schüler  von 13 unterschiedlichen Schulformen, aus unterschiedlichen Stadtteilen und unterschiedlichen Jahrgangstufen in vier Gruppen mit bildenden Künstlern als Tutoren – Michael Baltzer, Sabine Flunker, André Lützen und Petra Schoenewald – über sechs Monate zum Thema Mut gearbeitet. Dank der Kooperation der Schulen bekamen die Schüler auch an manchen regulären Schultagen frei und schnell zeigte sich, dass die veranschlagte Zeit nicht ausreichen würde. Mit Elan und Einsatz wurden so einige ‚Überstunden‘ geleistet. Herausgekommen ist eine bunte und eindrucksvolle Ausstellung, die zeigt, wozu die Schüler imstande sind, wenn man sie nur lässt.

Und was sagen nun eigentlich die Schüler? Sie freuen sich über die Erfahrungen, die sie sammeln konnten: Sie haben neue Menschen und sich selbst besser kennengerlernt, konnten im direkten Austausch mit Künstlern wachsen und lernten, im Team trotz Differenzen zu einem Ergebnis zu kommen. Einige merkten an, dass sie sich über eine Wiederholung freuen würden.

Corinna Lampadius merkt auch an, dass das Tolle an den Projekten von Werte erleben e.V. sei – und dass man sich auch hier erhoffe – das die Projekte auch in die Schulen zurückstrahle: Aus einem Vorgänger-Projekt (‚Herr der Fliegen‘ mit dem Deutschen Schauspielhaus) seien zum Beispiel an einigen Schulen Theatergruppen entstanden.

 

Bis einschließlich Montag, 16. Februar können sich alle Interessierten ein eigenes Bild von MUT machen. Danach wandert die Ausstellung in die Hauptkirche St. Katharinen. Der Eintritt ist frei.

 


09.02.09

Schule des Monats

Ort: Hamburg

Bundesland: Hamburg

Schulart: Gymnasium

Besonderheiten: Ganztagsschule mit handlungsorientiertem und fächerübergreifendem Unterricht, EU-Projekte und Berufsorientierung